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Thema: Welche Comics habt ihr heute gelesen? - Der große Review-Thread

  1. #9526
    Mitglied Avatar von God_W.
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    Phantom #7



    Das siebte Phantom-Heft beinhaltet drei Geschichten. Die erste, „Lockruf der Sirenen“ ist eine Original-Story von Lee Falk, erschienen 1945 und wurde 1995 von Ulf Granberg neu gezeichnet. Wir haben hier also einen Klassiker der 40er in vergleichsweise moderner Optik der 90er, der richtig Spaß macht! Die Story um leichtbekleidete Piraten-Ladies in Meerjungfrau-Kostümen, die mit Gesang und weiteren reizen Kapitäne bezirzen und Schiffe in Untiefen locken ist schon ein besonderes Schmankerl.


    „Diebe in Bangalla“ von 2004 und „Das Geheimnis des Tempels“ von 2005 sind Tages-Strip-Geschichten, wurden also Zeile für Zeile in Zeitungen veröffentlicht, täglich 2-3 Panels. Das erfordert eine recht spezielle Erzählweise, die ab und an auch Einsteiger wieder mitnimmt und für Leser, die sowas noch nicht kennen vielleicht ein wenig gewöhnungsbedürftig, repetitiv oder holprig daherkommt. Ich habe schon ein paar Strips gelesen, sei es Rip Kirby, die Anfänge von Flash Gordon oder den Western Lance, von daher hat mich das nicht gestört. Grundsätzlich ist das, was hier so abgeht natürlich ungleich trashiger, als bei den zuvor genannten Vertretern, aber das macht ja ein Stück weit auch Charme und Reiz des Phantoms aus.


    Die Geschichten selbst haben mir beide gut gefallen, da ich Pyramiden, Tempel und dergleichen sehr gerne mag und mich auch Unterwasserthemen immer reizen. Ein Tauchgang nach einem Nazi-U-Boot ist da ganz nach meinem Geschmack. Die ein oder andere Wendung muss man nicht verstehen und auch nichts mit Logik hinterfragen, dann hat man viel Freude damit.

    7/10

    VG, God_W.
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  2. #9527
    Mitglied Avatar von Örtliche Bücherei
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    Gangster - Unheimliche Unterwelt

    Heute gelesen ist etwas übertrieben, denn bereits seit einigen Tagen bin ich da dran. Und ein Ende ist nicht in Sicht!



    CTHULHU - das Horror-Rollenspiel nach den Motiven des Howard Phillips Lovecraft, dem vermutlich einflussreichsten und wichtigsten Autor des 20. Jahrhunderts auf dem Gebiet der Horror- Literatur. Hier wird seine Welt lebendig.



    Obwohl mit vielen Grafiken, Zeichnungen, Tabellen, Fotos und so manchem mehr bereichert ... ein klassischer Comic ist es nicht.

    Ein Buch ist es jedoch auch nicht. Eher ein Mix aus beiden Welten um aktiv in das spannende Geschehen einzutauchen.



    Die Rückseite lässt sich ansehen und der Bücherrücken ist farblich beeindruckend designed.
    Ein Bändelchen ist extrem hilfreich um die aktuelle Leseseite festzuhalten.



    Die allermeisten Seiten sind übrigens in schwarz-weiss gehalten. Oder in Grautönen. Passt auch gut zur Zeit der Handlung.


    Für mich ist es das erste Buch dieser Art. Und somit etwas ungewohnt, muss ich zugeben.

    Das stundenlange Eintauchen in diese alte Welt ist jedoch absolut einmalig. Es hat seinen Reiz!


    Fazit: Ganz klar empfehlenswert!

  3. #9528
    Premium-Benutzer Avatar von dino1
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    Someplace Strange, Nocenti, Bolton, Dark Horse

    Zwei Jungs begeben sich mit einer jungen Frau aus der Nachbarschaft auf eine Reise den Bogeyman zu vernichten.

    Im Bilderrätsel über diesen Comic gestolpert den ich bis dato nicht auf dem Schirm hatte. Bolton und Nocenti, könnte ja gut sein.

    Bedingt möchte ich sagen.

    Die Story ist so sehr pathetisch und hämmert uns zum Ende gnadenlos Nocentis Gedanken rein, dass es schwerfällt die nächste Sprechblase zu lesen. Boltons Artwork ist durchaus hübsch anzusehen aber insgesamt haben beide sich wohl etwas zu weit treiben lassen in ihrer Botschaft.

    Wie immer gilt, auch vor 30 Jahren war die Welt ein finsterer Ort, es gibt nicht den einen Weg.

    Für mich bedingt empfehlenswert, subtil und unterhaltend geht anders.
    Geändert von dino1 (01.10.2023 um 11:49 Uhr)

  4. #9529
    Mitglied Avatar von God_W.
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    Frisch umgezogen und dann sowas...

    https://www.comicforum.de/showthread...unklen-Ritters
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  5. #9530
    Ex-Exphilosoph Avatar von Jovis
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    Bin echt beeindruckt, @God_W.! Werde das mal im Auge behalten.

    In der Zwischenzeit habe ich mein eigenes Projekt gestartet, werde es aber nicht SO ausführlich dokumentieren. Nämlich mein Re-Read meiner kompletten Vampirella-Sammlung bis hin zum 3. TPB der neuen Abenteuer bei Dynamite. Danach habe ich's nämlich aufgegeben, weil Trautman mir einfach nicht gefällt. Los geht's.

    "Vampirella: Who Serves The Cause Of Chaos?" in Vampirella Magazin No. 8 (1969) in Vampirella Archives Band 2 von Dynamite

    Diese Geschichte führt uns auf 21 Seiten mitten hinein in eine großangelegte epische Saga um die Crimson Chronicles. Und ist meines Erachtens mindestens auf Augenhöhe mit Marvels Tomb of Dracula, wenn nicht sogar letztlich stärker. Hier werden alle Handlungsfäden zugrunde gelegt, die die Serie bis heute verfolgt. Adam Van Helsing kommt bereits vor! Sehr gruselig, sehr spannend erzählt, super gezeichnet von Archie Goodwin. Und es war von Anfang an als Ongoing in Fortsetzungen gedacht.

    In den ersten 7 Magazinen war Vampirella im Grunde nur die Ansagerin und war dabei auch ein bisschen albern. Lediglich in den Heften 1 und 2 gab es eine Originstory "Vampirella of Draculon" (die später nochmal modernisiert erzählt wurde), eine alberne Story um Evily, die mit ihrer Cousine Vampirella in einer Art Rivalität liegt, aber im Grunde völlig unmöglich in eine ordentliche Timeline einzuordnen ist. Auch die zweite reine Vampirella-Story in Heft 2, "Down To Earth" ist eigentlich eher als groteske Komödie gedacht und endet mit einem Schlussgag, der im Grunde nicht ernstgenommen werden kann. Vampirella sitzt in einem Flugzeug, bekommt Durst und dann meldet eine Nachricht das Flugzeug als verschollen. Da hat sie alle ausgesaugt. Haha. Na, so ein Miststück. Ende.

    Mutig muss man es nennen, dass in Heft 8 die allererste ernstzunehmende Vampirella-Story nach der Origin tatsächlich diesen absurden Schlussgag wieder aufgreift und Vampirella sich nach dem von ihr verursachten Absturz des Flugzeuges in verschneiten Bergen wiederfindet, wo sie eben mitten hinein in die Saga um die Crimson Chronicles verwickelt wird. Während Adam Van Helsing und sein Vater den Flugzeugabsturz aufzuklären sich aufmachen. Nichts von der ursprünglichen Albernheit ist in in dieser Feature Length Episode übriggeblieben. Stattdessen liest sich das Abenteuer richtig gut und da es ewig her ist, dass ich das las, wird das ein ganz frisches Vergnügen. Ungefahr 100 Warren-Episoden liegen vor mir (glaube ich. Ich weiß nicht, wie es um Reprints in den späteren Nummern steht). Und dann kommt Harris.

    Kleines EDIT zur Veröffentlichungshistorie: diese Crimson Chronicles Saga wurde in 3 US-TPBs veröffentlicht. Ganz dunkel meine ich, dass nach einer Pause auch noch ein Band 4, womöglich gar Band 5 herauskam, aber dann stockte die Veröffentlichung, die meiner Erinnerung nach die Abenteuer bis Magazin Nummer 33 oder 35 erreichte. Aber dann begann auch irgendwann Dynamite mit der Veröffentlichung der Archives Bände.

    In Deutschland gab es angeblich in der mg/publishing Ära auch den ersten Band der TPBs. Ich kann mich daran sogar SEHR dunkel erinnern, meine aber, dieser Band hätte irgendeinen Makel gehabt. Da fehlte ein Heft mittendrin oder so. Irgendwas stimmte da nicht. Wie auch immer. Diese TPBs haben eh das Problem, ob 1 Band oder 3 oder 5, sie enden mitten im Geschehen. Die Dynamite Archives sind die einzige Möglichkeit, diese Saga ganz zu lesen. Und von denen sind nicht mehr alle 15 Bände lieferbar, wenn ich das richtig überblicke. Das wäre also durchaus auch noch mal eine Idee für einen deutschen Verlag, sich mindestens an diese Vampirella-Geschichten heranzutrauen, wobei die Frage ist, an wen man sich da wenden müsste. Dynamite scheint ja nicht so der zuverlässige Verhandlungspartner zu sein. Aber haben die noch die Rechte an Vampirella? Oder an den Warren-Sachen?

    Noch ein kleines EDIT: Das ist übrigens auch mein erster Wiedereinstieg in die US-Comics, wo ich irgendwann um 2010 herum entsetzt ausstieg, aus verschiedenen Gründen, die ich hier gar nicht so ausbreiten möchte. Und wie das immer so ist, bin ich beim Vampirella-Raussuchen noch an den Spidey-Schubern von Panini und meiner bis ca. 2005 vollständigen X-Men-Sammlung vorbeigekommen (da habe ich echt alles inklusive der frühen Miniserien über Excalibur/X-Factor und -Force und weitere bis hin zu X-Statix, die ich ja sehr lange geliebt habe, noch als ich eigentlich mit Marvel schon durch war. Dead Girl habe ich auch noch. Tja, und da habe ich mir dann im Vorbeigehen noch den ersten Spidey-Schuber und Marvel-Klassik 3: X-Men 1 mit zum Lesesessel genommen.

    Jetzt noch ein wichtigeres EDIT: die Vampirella-Magazine sind ja komplett so wie Faksimiles gedruckt. Inklusive Leserbriefe. Und inklusive sehr vieler Rechtschreibfehler. Und da habe ich so gedacht: das war ja damals auch so'n rebelliges Trashprojekt, solche Hefte rauszubringen. DA sind ja so viele Rechtschreibfehler Teil der Coolness. Sind wir dekadent geworden, weil wir uns da heute schnell mal ein wenig anstellen? Ich denke da mal drüber nach. Spontan finde ich aber: für die Faksimile-Ausgaben von z.B. Vampirella Magazinen ist das völlig in Ordnung. Und für ein zuverlässig monatlich mit 70 Seiten für Cents erhältliches Heftchen ist das auch völlig in Ordnung gewesen. Aber...

    Inzwischen haben sich die Dinge insofern geändert, als unsere Bücher(!) mit 200 Seiten für inzwischen 50 Euro eben NICHT zuverlässig monatlich kommen, sondern im Luxuseinband nur alle 2 Jahre. Gefühlt. Und das Geld, das wir für Comics ausgeben ist nicht mehr das, was Mama uns für ne Pausenfrikadelle mitgegeben hat. Das Geld würde anderenfalls für einen luxuriöseren Urlaub reichen, was ich im Jahr für Comics ausgebe. Und DA finde ich, kann man schon mal eher eine Zuverlässigkeit im Editionsfeld erwarten, wie ich es von traditionellen Romanverlagen auch erhalte. Beim neuen Phantom-Magazin halte ich es wie mit Warren in den 60ern. Da drücke ich bei Rechtschreibfehlern beide Augen zu.
    Geändert von Jovis (01.10.2023 um 19:14 Uhr)

  6. #9531
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    Zitat Zitat von Jovis Beitrag anzeigen
    Bin echt beeindruckt, @God_W.! Werde das mal im Auge behalten.
    ...


    Viel Spaß bei Deinem Großprojekt!
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  7. #9532
    Ex-Exphilosoph Avatar von Jovis
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  8. #9533
    Mitglied Avatar von Martin 37
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    Zitat Zitat von Örtliche Bücherei Beitrag anzeigen
    ...
    CTHULHU - das Horror-Rollenspiel nach den Motiven des Howard Phillips Lovecraft, dem vermutlich einflussreichsten und wichtigsten Autor des 20. Jahrhunderts auf dem Gebiet der Horror- Literatur. Hier wird seine Welt lebendig.
    ...

    Obwohl mit vielen Grafiken, Zeichnungen, Tabellen, Fotos und so manchem mehr bereichert ... ein klassischer Comic ist es nicht.

    Ein Buch ist es jedoch auch nicht. Eher ein Mix aus beiden Welten um aktiv in das spannende Geschehen einzutauchen.


    Die Rückseite lässt sich ansehen und der Bücherrücken ist farblich beeindruckend designed.
    Ein Bändelchen ist extrem hilfreich um die aktuelle Leseseite festzuhalten.

    Die allermeisten Seiten sind übrigens in schwarz-weiss gehalten. Oder in Grautönen. Passt auch gut zur Zeit der Handlung.


    Für mich ist es das erste Buch dieser Art. Und somit etwas ungewohnt, muss ich zugeben.

    Das stundenlange Eintauchen in diese alte Welt ist jedoch absolut einmalig. Es hat seinen Reiz!


    Fazit: Ganz klar empfehlenswert!
    Hallo Öffi,

    jetzt machst du mich sehr neugierig. Wie man hier im Unterforum Stromlos sieht, bin ich ja ein Brettspielfreak und habe auch einige von Lovecraft bzw. dem Cthulhu-Mythos beeinflusste "Brettspiele", wie z. B. Arkham Horror - Das Kartenspiel oder Eldritch Horror. An ein Rollenspiel habe ich mich bisher nicht "rangewagt", weil ich dachte das geht nur in einer größeren Gruppe. Deshalb meine Fragen dazu:

    Hast du es nur gelesen/angesehen oder auch "gespielt". Wie funktioniert das?

    U. a. This war of mine oder Waste Knights nutzen auch so etwas wie Abenteuerbücher. Würdest du diese beiden Brettspiele kennen, würde ich dich fragen, ob das vergleichbar ist, nur ohne Spielbrett.

    God_W ist ja auch ein großer Spielefreak, u. a. auch mit Lovecraft. Vielleicht kannst du ja helfen.

    Ciao
    Martin

    PS: Für alle, die meinen es ist Off-Topic: In den Spielen/Büchern oder auf den Karten ist sehr, sehr viel Comic-artiges gezeichnet.

  9. #9534
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    Grad für Cthulhu gibt's ein paar gar nicht schlechte Solo Play Books (Alone against the Wendigo z.B).
    Im Grunde ist das zugrunde liegende Regelwerk (BRP Basic Roleplay) dankbar insofern das du damit auch gleich Runequest (die beste fiktionale Welt überhaupt), Pendragon (die besten offiziellen Abenteuer) und Stormbringer gelernt hast.
    Es ist d100 basiert, was eh spaßig ist und hat 2 nennenswerte Eigenschaft, nämlich das Größe von Charakteren und Monstern/NPCs eine logische Rolle spielt und das es das Atrribut Glück gibt.

    Wie man es aus Arkham Horror kennt spielt man alt zeittypische Charaktere (Debutantin, Schnüffler, Professor etc), geht in die Bibiliothek, findet einen Zauber, lernt den und wird dann oder etwas später wahnsinnig. Aber man kann ja auch mal in ein Sanatorium gehen dann wird das mit der Zeit auch wieder.
    Kämpfe verlaufen meist tödlich und sollten gemieden wedren.
    NPCs und Setting sind klasse, Produktionsqualität war damals der höchste Industriestandard (Horror on the Orient Express!), weshalb es Ende 80er/90er irre populär war und Lovecraft als Author auch relevant gehalten hat. Kann heute Abend auch mal ein paar Bilder posten.

  10. #9535
    Mitglied Avatar von Martin 37
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    @deadshot

    Besten Dank schon mal für die Infos. Rollenspiele kenne ich bisher nur vom PC, deshalb hab ich keine Ahnung davon. Dass es Solo Play Books gibt, ist schon mal ein guter Tipp.

    Pendragon - Starter Set ist gerade bei Ultra Comix als Neuheit ins Video gehalten worden. Ist das eine Neuauflage?

    Dass man bei Arkham etc. nicht viel zu lachen hat, kenn ich ja aus der Brettspiel-Szene. Also kann mich da nicht viel schocken.

    Über Fotos würde ich mich freuen.

    Ciao
    Martin

  11. #9536
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    Classicomics Integral 3: Die Schatzinsel & Der Schwarze Pfeil



    Der dritte Band der Classicomics steht ganz im Zeichen von Robert Louis Stevenson. Was der heutzutage (wieder) weltberühmte Schriftsteller außer der „Schatzinsel“ und „Jekyll und Hyde“ zu Lebzeiten noch so alles geschrieben hat, und wie es ihm in seinem kurzen aber bewegten Leben ansonsten ergangen ist, erfahren wir in der großartig informativen und reich bebilderten Einleitung.


    „Die Schatzinsel“ selbst ist hier ganz ordentlich adaptiert, der Fokus meines Lobs liegt allerdings klar auf dem äußerst atmosphärischen und lebhaften Artwork des Spaniers Ramón de la Fuente. Dessen Bilder verströmen mit ihren tollen Aquarellfarben ein wunderbares Feeling alter Abenteuer-Filme. Einzig die Gesichter, leider allen voran das von Jim Hawkins, empfinde ich als nicht ganz so gelungen. Die große Erzählung krankt dann leider ein klein wenig am zu schnellen Tempo, also an zu wenigen Seiten. So kaufe ich Jim und Silver die enge Freundschaft leider gar nicht ab, die im Roman so einen hohen Stellenwert einnimmt, und den anschließenden Verrat umso schmerzlicher macht. Insgesamt aber schön anzusehen und äußerst kurzweilig.


    Die zweite Geschichte, „Der Schwarze Pfeil“ kenne ich jetzt nur aus diesem Comic, habe also weder Stevensons Roman gelesen, noch eine der Verfilmungen gesehen. Dennoch verströmt die spannende, von Intrigen und Verrat getragene Geschichte am Rande der Rosenkriege eine höhere Erzähldichte als bei der Schatzinsel-Adaption zuvor. Ebenfalls abenteuerlich, wenn auch eher von Krieg getragen und mit Bildern von Burgen, Festungen und Wäldern, statt von der See, Palmen und Palisaden, weiß mich die Geschichte vom Start weg zu packen und der Protagonist, der während der Erzählung einen nachvollziehbaren Wandel vollzieht, ist vom Charakter her ein wenig spannender angelegt als der geradlinige Jim Hawkins. Schönes Ding!


    Zwei kurzweilige, schön gezeichnete Klassiker, die das Rad nicht neu erfinden und auch keine Genialitätspreise gewinnen, aber noch immer hervorragend zu unterhalten wissen. Einen halben Bonuspunkt gibt es für die gute Ausstattung des Hardcovers.

    7,5/10

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  12. #9537
    Mitglied Avatar von Örtliche Bücherei
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    Zitat Zitat von Martin 37 Beitrag anzeigen
    An ein Rollenspiel habe ich mich bisher nicht "rangewagt", weil ich dachte das geht nur in einer größeren Gruppe. Deshalb meine Fragen dazu:

    Hast du es nur gelesen/angesehen oder auch "gespielt". Wie funktioniert das?

    Hallo Martin, die Antwort lautet „auch gespielt“. Es ist tatsächlich ein Rollenspiel. Mindestens ab zwei Personen spielbar. Meistens sind wir jedoch fünf oder sechs Personen in unserer Gruppe.

    Einer davon hat das Buch (mit Fülle an Fakten und Wissen und Anregungen) und stellt daraus Fragen, oder besser gesagt Aufgaben, welche es zu lösen gibt. Dieser ist „lediglich“ der Spielleiter.

    Der oder die anderen agieren als Spieler in ihren jeweiligen Rollen. Schön ist es im gleichen Zimmer/Raum zu sein um gemeinsam die Rollen auszusuchen und die Aufgaben zu lösen. Fast gleich gut funktioniert es auch mittels Videoübertragung, falls beispielsweise ein Mitspieler krank ist oder anderweitig nicht persönlich anwesend sein kann.

    Solche Spielszenen können sich locker über viele Tage erstrecken. Unsere Gruppe hingegen bevorzugt eher Kurzspiele, welche in Tagesfrist lösbar sind. (Vorteile: Rollen können untereinander rascher gewechselt werden und auch die Spielleitung wird unkomplizierter gerne weitergegeben.)

    Ein Spielbrett oder sonst irgend etwas gibt es bei Gangster - Unheimliche Unterwelt übrigens tatsächlich nicht. Es wird nichts benötigt, ausser einem ganz normalen Spielwürfel.


    Ich hoffe, ich konnte deine Fragen einigermassen beantworten.



    P.S.: Das Buch kann man auch „spiellos“ wie ein ganz normales Buch/Bildband oder Nachschlagewerk lesen. Deshalb habe ich es hier in diesem Thread vorgestellt.

    Zweites P.S.: This war of mine und Waste Knights kenne ich tatsächlich nicht.
    Geändert von Örtliche Bücherei (02.10.2023 um 22:40 Uhr) Grund: Schreibfehlerbereinigung

  13. #9538
    Mitglied Avatar von Martin 37
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    Vielen Dank, Öffi.

    So hatte ich mir Rollenspiele auch vorgestellt, hatte aber gehofft, dass das vielleicht auch so einigermaßen geht. Es scheint zumindest kein von deadshot angesprochenes Solo Play Book zu sein.

    Im Unterforum Stromlos habe ich zumindest Waste Knights kurz vorgestellt (wie manch andere Brettspiele). Viele moderne Brettspiele haben einen Solo-Modus bzw. sind als kooperative Spiele halt auch solo spielbar. Mir fehlt halt eine größere Spielegruppe hier (meine Frau spielt wohl auch mal mit, aber eben bnicht alles).

    Ciao
    Martin

    PS: Jetzt wird wieder gelesen. Kenya liegt bereit.

  14. #9539
    Mitglied Avatar von Anasor
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    Zitat Zitat von Örtliche Bücherei Beitrag anzeigen
    Hallo Martin, die Antwort lautet „auch gespielt“. Es ist tatsächlich ein Rollenspiel. Mindestens ab zwei Personen spielbar. Meistens sind wir jedoch fünf oder sechs Personen in unserer Gruppe.
    Einer davon hat das Buch (mit Fülle an Fakten und Wissen und Anregungen) und stellt daraus Fragen, oder besser gesagt Aufgaben, welche es zu lösen gibt. Dieser ist „lediglich“ der Spielleiter.
    Die guten alten Pen & Paper... angefangen damals mit DSA (Das Schwarze Auge). Zeit vergeht...

  15. #9540
    Mitglied Avatar von God_W.
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    Was einem nachts in Gotham auf dem Heimweg alles passieren kann...

    https://www.comicforum.de/showthread...=1#post5871035
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  16. #9541
    Premium-Benutzer Avatar von dino1
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    Batman Manbat, Delano, Bolton, DC

    Das Gute bei so vielen Comics die wir haben ist ja, dass man immer wieder mal welche lesen kann deren Lektüre schon lange zurück liegt. So zum Beispiel diese wirklich vorzügliche Geschichte.

    Batman ist hier eher Nebendarsteller, es geht um eine Umweltaktivistin, Manbat, seine Familie, Werte und Natur, und auch Liebe.

    Ich möchte sagen, wirklich tolle Message, super verpackt von Bolton herrlich gemalten Bildern, die trotz allem noch eine gewisse Dynamik haben immer etwas düster wirken.

    Doch, doch, lohnt sich auf jeden Fall. Und sei es nur Batman mit Hut zu sehen.

  17. #9542
    Mitglied Avatar von God_W.
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    Der Junker von Ballantrae



    Es ist doch immer wieder faszinierend, wie das Lebenswerk weltberühmter Schriftsteller auf zwei oder drei Werke reduziert wird. Neben der Schatzinsel und Jekyll & Hyde waren mir durch den TV-Mehrteiler lediglich noch die Abenteuer des David Balfour (Entführt) bekannt. Ach stopp, die Schauergeschichte „Markheim“ lernte ich durch die äußerst gelungene Hörspielbearbeitung innerhalb der Reihe „Gruselkabinett“ noch kennen. Doch natürlich umfasst das Portfolio von Robert Louis Stevenson weitaus mehr, wofür wir hier mal wieder ein Beispiel haben.


    Der Junker von Ballantrae, oder auch „Master von Ballantrae“ ist ein psychologisch hochinteressantes Werk mit vielen klassischen Abenteuer-Elementen, kleinen Grusel-Anleihen, vor allem aber ein Familiendrama, welches den über Jahrzehnte andauernden Zwist zweier Brüder ins Zentrum der Erzählung rückt, wie sie unterschiedlicher kaum sein könnten. Der verschwenderische, abenteuerlustige Lebemann und Günstling seines Vaters, gegen den besonnenen, jedoch schwermütigen und aufgrund seiner zurückhaltenden Art ungeliebten Bruder.


    Vor dem Hintergrund der schottischen Rebellion um Bonnie Prince Charlie müssen sie sich jeweils für eine Seite entscheiden, damit der Vater bei jedwedem Ausgang des Krieges sein Gut behalten kann. Das führt schon zu Unstimmigkeiten, ebenso wie später raus die Finanzlage und die Liebe einer einzigen Frau, was bei zwei Brüdern selbstredend eine ungünstige Konstellation darstellt.


    Ich als großer Schottland-Fan, der auch an der Historie des Landes sehr interessiert ist, war schon überrascht zuvor noch nie von der Geschichte um Ballantrae gehört zu haben. Die Erzählung ist in meinen Augen enorm packend, die Charaktere äußerst vielschichtig und das Zeitengemälde sowie die psychologische Ausarbeitung der beteiligten hervorragend gelungen. Ich werde mir sicherlich auch den Roman zulegen und lesen!


    Das Artwork von Hyppolite sagte mir im Gegenzug leider gar nicht zu. Im Laufe der Story, die mich wie gesagt enorm fesseln konnte, war es mir zwar möglich das etwas auszublenden und mich einfach von der Geschichte tragen zu lassen, aber insgesamt gefiel mir das leider nicht wirklich. Dafür ist das Buch haptisch toll gelungen und mit einem äußerst informativen Vorwort von Michel Le Bris ausgestattet, welches man aber erst im Nachgang lesen sollte, weil es massiv den Verlauf der Handlung spoilert. Sowas ärgert mich immer. Ich habe das nach einigen Absätzen abgebrochen und dann hinterher gelesen. Weshalb man das nicht einfach ans Ende des Buches setzen kann, wenn schon die halbe Story verraten wird, verstehe ich nicht.

    7/10

    Wobei die Geschichte für sich von mir sicher eine 9/10 erhalten würde.

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  18. #9543
    Ex-Exphilosoph Avatar von Jovis
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    Andy Morgan 8 - Die grüne Flamme des Conquistadors (in der Carlsen GA Band 3)

    Wo Caranoa geradlinig ein ungeheuer spannendes Abenteuer vor unseren Augen abspielte, da ist dieser Band komplexer, was ihn nicht besser macht, aber definitiv zusammen mit Caranoa zu meinen Lieblings-Morgans. Nicht nur die Summe an exzellenten Spannungssituationen, sondern auch die unglaublich große Zahl an einzigartigen und faszinierenden Persönlichkeiten. Tuxedo alleine ist schon ein Horror für sich, aber das Kunststück, die Mitglieder der Familie Morel samt Angestellten nicht nur alle verschieden zu charakterisieren, sondern dennoch auch erkennbar als Familie bzw. zusammengehörig darzustellen, optisch wie charakterlich, und das alles für ein einzelnes Album, das ist wirklich genial. Ganz großes Kino. Und erstaunlicherweise wird die Handlung in weiten Teilen dadurch entwickelt, dass die Charaktere ihre Persönlichkeit ausspielen. Vom Dandy bis zum Pfarrer. Würde auch nur einer der Beteiligten fehlen, bekäme die ganze Abfolge an Ereignissen einen Riss. Man kann es kaum begreifen, WIE genial dieses Album ist.

    Wenn ich dazu mal im Vergleich an Rhonda zurückdenke, wo für eine Trilogie ähnlich viele Personen einen deutlich höheren Anteil an Screentime einnahmen, wo man aber im Grunde nur die Männer von den Frauen unterscheiden kann, und wo die Handlung von tragenden Personen völlig unabhängig einzig dahin läuft, wo der Autor sie haben möchte, zur Not auch gegen jede Vernunft, dann weiß man, warum Andy Morgan von einem Verlag zum nächsten wandert. Es ist einfach eine Ehre, an der Unsterblichkeit eines so genialen Klassikers beteiligt zu sein.
    Geändert von Jovis (06.10.2023 um 12:52 Uhr)

  19. #9544
    Mitglied Avatar von Kabalix
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    Wiloucha – Die letzten Stunden Trojas
    https://www.splitter-verlag.de/wilou...en-trojas.html
    Nicht schlecht, aber auch nichts das mich vom Hocker gerissen hat...

    Bob Morane 2: Die Gefangenen der Zeit
    https://www.splitter-verlag.de/bob-m...-der-zeit.html
    Fand diesen Band schlechter als den ersten. Die Story war etwas dünn.
    Die Serie ist auf drei Bände ausgelegt, welchen ich mir auch noch besorgen werde.

    Largo Winch – Doppelband 17/18 Schwarzmeer - Weißglut
    https://www.schreiberundleser.de/ind...Path=36#tag810
    Wie die vergangenen Bände hat mir auch dieser sehr gut gefallen. Van Hamme versteht sein Handwerk und Philippe Francq ist das nächste Qualitäts-Siegel.
    Gelungen finde ich wieder wieviel Story in einem Comic umzusetzen ist. Toll gemacht.

    Junkyard Joe
    https://imagecomics.com/comics/series/junkyard-joe
    Das Zweite US-Trade zum "Geigerverse" von Geoff Johns. Mir hat es gefallen, Geiger fand ich augrund des Szenarios etwas interessanter.
    Die Zeichnungen von Gary Frank tun ihr übriges - sehr schön. Wer allerdings mit Geiger nichts anfangen konnte, braucht hier auch nicht hineinzuschauen.

  20. #9545
    Ex-Exphilosoph Avatar von Jovis
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    Die Minimenschen - Der Stoff aus dem die Träume sind (in der Riedl-GA Band 2)

    Der Band selbst ist so tadellos wie ich es mir gewünscht habe. Riedl bringt echt sehr solide GA-Bände heraus (wenn nur der Rhythmus etwas zuverlässiger wäre), von denen ich begeistert bin, während aber andere sich vielleicht doch noch das Luxus Plus-Modell wünschen würden. Ich tue das nicht und bin wie gesagt, überaus zufrieden. Im redaktionellen Teil gibt es auch einen interessanten Abschnitt über Serons Ähnlichkeit zu Franquin im Wechselbad zwischen Bedürfniserfüllung der Leser und Kopiervorwürfen. Dabei wird großartigerweise nicht der Fehler gemacht, Franquin als heilige Kuh hinzustellen wie so oft. Und man rennt bei mir offene Türen ein, denn auch für mich ist Seron eher der Franquin, den ich mir für Spirou und Fantasio gewünscht hätte. *duck and cover*

    Optisch ist diese Geschichte ganz, ganz großartig! Sieht aus wie eine Tanguy-Story (klar, da fliegt ja auch in 66% der Bilder ne Mirage.), der auch mal als Heiliger erwähnt wird. Mirage, Tanguy und drumherum alles in riesengroß. Das ist der optische Hauptreiz der Minimenschen und hier findet er seine bisher beste Inkarnation. Ich war völlig begeistert beim Lesen. Die Story lebt wie gewohnt von ihrem französischen Charme, so wie es auch klassische französische Filmkomödien tun. Der Humor ist meines Erachtens deutlich treffsicherer, was man wohl dem neuen Szenaristen Mittei anrechnen darf, obwohl ich persönlich auch schon mit dem von Band 1 keine Probleme hatte.

    Fazit: so wie es aussieht, sind die Minimenschen meine Lieblingsserie der Kaukazeit, gemeinsam mit Harry und Platte, auf deren nächsten GA-Band ich mich übernächste Woche schon freue. Volle Punktzahl und noch ein paar Bonuspunkte obendrauf.
    Geändert von Jovis (08.10.2023 um 20:36 Uhr)

  21. #9546
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    Bin kürzlich in Gotham auf einer großen Parade gewesen. Die Idee war wohl nur semi-gut...

    https://www.comicforum.de/showthread...=1#post5871754
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  22. #9547
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    Classicomics Integral 4: Robin Hood & Ein Yankee am Hofe des Königs Artus



    Ich stelle fest, Adaptionen von großen Klassikern der Abenteuerliteratur sind nicht nur zumeist großartige Unterhaltung, sondern bieten auch eine willkommene Abwechslung zum in der Regel recht düsteren Superheldenstoff aus Gotham City. Wobei, auch wenn es hier keinesfalls düster zugeht, so könnte man die beiden Protagonisten aus den diesmal enthaltenen Geschichten schon unter der Rubrik früher „Superhelden“ einordnen.


    Die Variante der unsterblichen Sage um „Robin Hood“, die Ramón de la Fuente hier erzählt hat mir ausgesprochen gut gefallen. Nimmt sich der Autor/Künstler doch keine der früheren Filmadaptionen zum Eins-zu-Eins-Vorbild, sondern verquickt markante und viel gesehene Passagen mit unbekannteren Teilen der Sage und mit der ein oder anderen Theorie, die Historiker zum Mythos Robin Hood haben. So entsteht eine spannende und unterhaltsame Geschichte, die zwar in Grundzügen die uns heute in der Popkultur geläufige Geschichte wiedergibt, aber eben nicht zu 100% nach dem bekannten Schema F verläuft.


    Mark Twains früher Science-Fiction-Klassiker „Ein Yankee am Hofe des Königs Artus“ war mir bislang nur durch Filme bekannt, die den Stoff der Zeitreise eines modernen Menschen in eine ferne Vergangenheit als Vorlage nutzten. „Armee der Finsternis“ sei da als kultiges Beispiel genannt, (etwas) näher an der Vorlage angesiedelt ist beispielsweise „Ein Ritter in Camelot“, in dem es Whoopie Goldberg an Artus‘ Hof verschlägt. In der Originalgeschichte ist es Hank Morgan, ein Cowboy und Waffenspezialist aus Connecticut, der es mit seiner modernen Technik, die er mitbringt, nicht nur bei Hofe in eine hohe Stellung schafft, sondern auch den Grimm des Haus- und Hof-Zauberers Merlin auf sich zieht.


    Robin Hood hat mir wieder richtig gut gefallen, der Yankee, der mit Telefonmasten, Handgranaten und Maschinengewehren das Mittelalter unsicher macht trifft nicht so ganz meinen Geschmack. Dinge in dieser Art habe ich schon stilvoller und glaubwürdiger gesehen. Aber hey, es ist ein Klassiker und das allein aufgrund der kreativen Idee absolut zurecht. Fuente selbst gibt sich hier keine Blöße und bringt wieder feines Artwork auf die Seiten, auch bei den Gesichtern, was mir zuletzt bei der „Schatzinsel“ ja nicht so gut gefallen hatte.

    7/10

    VG, God_W.
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  23. #9548
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    Habt Ihr schon gehört, was im Asylum passiert ist?

    https://www.comicforum.de/showthread...=1#post5872016
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  24. #9549
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    Patrick Leman - Überfall auf den Fulgura (2. von drei Geschichten in Zack Spezial 4 mit 17 Seiten)

    UND

    Alain Chevallier 2 - Ein teuflisches Rennen (All-Normalausgabe)

    Beide Serien müssen sich auf den ersten Blick als Konkurrenten für Michel Vaillant rechtfertigen und die Legende will es, dass Graton mit der Veröffentliching von Chevallier in Zack nicht glücklich war. Doch der Schein trügt. Ganz anders als bei Vaillant spielen in beiden Serien echte Autorennen eher eine Nebenrolle. Eher wäre ein Vergleich zu Rick Master zu ziehen. Tatsächlich erinnert Chevallier 2 an eine Story, die die meisten von uns als Halali für Rick Master kennengelernt haben, die aber übrigens erst kurze Zeit nach Chevallier 2 erschien.

    Verwunderlich ist nicht irgendeine Ähnlichkeit zu einer der großen klassischen Serien. Eher stutzt man, dass 2 so ähnliche Serien zeitgleich lanciert waren. Beide Serien kokettieren mit dem Rennfahrermilieu, glänzen aber eher mit Krimiplots und sehen dank Christian Denayer auch verdammt gut, aber auch ähnlich aus. Und wie so oft tut beiden Serien die Tatsache sehr gut, dass sie keinen guten Ruf zu verteidigen haben. Ähnlich wie später bei den Draufgängern dominiert hier der reine Spaß am Fabulieren. Weder der Autor noch ein Rezensent müssen sich hier einen Zacken aus der Krone reißen, um den Geschichten 12 von 10 Sternen zu verpassen. Dazu sind sie nicht gemacht. Aber um uns mit einer auch qualitativ abenteuerlichen Erzählung den Sonntag vormittag zu versüßen, in einer Optik, die uns durchaus an einige andere Serien erinnert, da ja Denayer als Assistent irgendwie überall dabei war, dafür sind beide Helden denkbar gut geeignet.

    Fazit: beide Serien gehören im Grunde in ein gut sortiertes Regal das etwas größer ist, um nur mit A-Serien gefüllt zu werden. Leman und Chevallier sind beides sehr ähnliche B-Serien und gehören zum Verständnis des frankobelgischen Golden Age Anfang der 70er absolut dazu. Es ist überaus dankenswert, dass uns beide Serien jetzt zugänglich gemacht wurden.

    EDIT: Bin mir aber nicht sicher, ob das Zack Spezial 4 noch zu haben ist. Wenn, dann ist JETZT der richtige Zeitpunkt zuzugreifen.
    Geändert von Jovis (15.10.2023 um 08:18 Uhr)

  25. #9550
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    Mit der Geschichte "Die verschwundenen Diamanten" bin ich nun mit "Percy Pickwick" GA Band 1 von toonfish fast durch und das ist ja mal eine schwierige Geburt. Die erste GA enthält Geschichten aus 14 Jahren. Nach einer längeren Pause ging es Ende der 60er weiter, kam aber noch immer nicht recht in Fahrt. Für die Entwicklung einer fortlaufenden Serie sind das nicht die günstigsten Bedingungen. Schon bei Tunga ist das Thema Serienentwicklung schwierig, dort gab es das gleiche Problem mit längeren und kürzeren Unterbrechungen. Bei Percy Pickwick sind die Geschichten SEHR unabhängig voneinander. Der Mann ist der Mann der er ist und was passiert, das passiert eben. Und wenn man die Geschichten so liest wie ich es tue, parallel zu allen anderen Serien, die in jener Zeit so erschienen sind, dann liest sich jede Story auch ganz entspannt. Um die Stories eines ganzen GA-Bandes hintereinander komplett durchzulesen, dazu ist mir aber das Serienkonzept zu statisch. Sprich: es wird ganz schnell langweilig. Selbst meine Lieblingsstory aus dem Band mit den tückischen Zwergen wurde zwischendurch ein wenig langweilig. Es fehlt womöglich dem Autor der lebendige Drive, den man bei konstanter Storyentwicklung erwirbt. Ich hoffe, dass das in den späteren Bänden besser wird.

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