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Thema: Ehapa-/Egmont Comic Collection

  1. #5251
    Mitglied Avatar von BobCramer
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    Zitat Zitat von Martin Jurgeit Beitrag anzeigen
    Dazu muss man allerdings auch wissen, dass es Elie Wiesel gar nicht so sehr um die "Holocaust"-Serie selbst ging, sondern dass er jegliche fiktionale und literarische Bearbeitung des Holocaust ablehnte. Deshalb war Wiesel genauso ein Gegner der "Holocaust"-Serie wie später auch des "Maus"-Comics von Art Spiegelman. Dass beide Werke – gerade aus der Sicht der 1970er und 1980er Jahre – durch sogenannte "triviale" Massenmedien transportiert wurden, mag seine Abscheu noch verstärkt haben.
    Wie dem auch sei... die "Holocaust"-Serie ist kein filmisches Meisterwerk wie "Der Pate", sondern routiniertes TV-Handwerk von einem routinierten TV-Regisseur. Wenn die Serie dringend notwendige gesellschaftspolitische Diskussionen angestoßen hat, dann bedeutet das nicht, dass sie in künstlerischer Hinsicht besonders bedeutsam wäre.

  2. #5252
    Mitglied Avatar von Mervyn
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    Und jetzt bitte wieder zurück zu Asterix!

  3. #5253
    Mitglied Avatar von PhoneBone
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    Zitat aus dem Interview:

    "FabCaro: "Meine Güte, ich weiß es noch nicht. (lacht) Ich habe jetzt den Eindruck, dass Ferri eher dem Erzählstil von Albert Uderzo entsprach. Während ich es viel mehr für René Goscinny habe. Für mich ist der größte Unterschied, dass Jean-Yves sich mehr auf junge Leser konzentriert hat. Ich konzentriere mich auf etwas Älteres."

    so sehe ich das auch

  4. #5254
    Papiertiger Avatar von OK Boomer
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    Ja, das Interview ist dank Fabcaros Aussagen echt interessant und ergiebig. Hier nochmal der Link für alle, die es sich noch übersetzen lassen wollen: https://www.stripspeciaalzaak.be/int...rad-en-fabcaro

    Im Folgendem das für mich fast interessanteste Zitat, denn mir ist beim Lesen des neuen Albums aufgefallen, dass Obelix erwachsener wirkt und das wurde im Interview, das ich erst nach dem Album gelesen habe, von Fabcaro bestätigt:

    "Ferri hat Obelix auf jeden Fall vereinfacht. Sein Obelix wurde zunehmend auf einen eindimensionalen, dummen Charakter reduziert. Ihr Obelix ist einfach ein etwas langsamerer, naiver Lhebas (??, das letzte Wort konnte mein Browser wohl nicht übersetzen).

    FabCaro:
    „Jean-Yves hat es in der Tat zu einem Kind gemacht. Jetzt ist er ein etwas weniger intelligenter Erwachsener. Obelix weiß jetzt, was man von ihm will. Und vor allem, was er selbst will. Er ist jetzt auch viel weniger beeinflussbar."

    Absolut. Obelix hat mir schon lange nicht mehr so gut gefallen wie in diesem Album und ist durch Fabcaros Charakterisierung mMn das Highlight des Albums.
    Geändert von OK Boomer (31.10.2023 um 16:32 Uhr)

  5. #5255
    Mitglied Avatar von Simulacrum
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    Zitat Zitat von OK Boomer Beitrag anzeigen

    "Ferri hat Obelix auf jeden Fall vereinfacht. Sein Obelix wurde zunehmend auf einen eindimensionalen, dummen Charakter reduziert. Ihr Obelix ist einfach ein etwas langsamerer, naiver Lhebas (??, das letzte Wort konnte mein Browser wohl nicht übersetzen

    .
    Im Original steht da loebas, das ist wohl ein großes dickes Tier oder ein großer dicker Mann

    wohl zudem auch gutmütig laut anderem Wörterbuch
    Geändert von Simulacrum (31.10.2023 um 17:59 Uhr)

  6. #5256
    CF Unterstützer Avatar von Gagel
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  7. #5257
    CF Unterstützer Avatar von Gagel
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  8. #5258
    Premium-Benutzer Avatar von dino1
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    Genau meine Meinung bei Comicgate.

  9. #5259
    Ex-Exphilosoph Avatar von Jovis
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    Wow! Das ist eine richtig gute Rezension bei Comicgate. Gefällt mir. (Gut. Nicht 'positiv'!)

    Der Comicverführer hingegen versucht zwar in dieselbe Kerbe zu hauen, wirkt aber dabei nicht sehr überzeugend. Ich finde Comicgate hat es richtig gut auf den Punkt gebracht, wo das Problem mit den 'modernen' Themen im neuen Asterix liegt. Bei mir wird's eh noch was dauern, bis ich die Weiße Iris lese. Ich hab ja nicht mal Gallien in Gefahr gelesen. Bei meinem Arzt lag mal Maestria rum und da habe ich schon nur reingelesen und anschließend den eigenen Band zu Hause im Regal stehen lassen, weil mich das Ende mal gar nicht interessierte. Das scheint mir bei der Iris sehr ähnlich zu sein. Ich könnte mir vorstellen, dass mir die Pikten besser gefallen. Oder der Papyrus. Oder der Greif. Die Zeiten, wo ich es schick fand im Bioladen 20 Minuten an der Kasse zu stehen bei nur einem Kunden vor mir und interessiert der Unterhaltung über Salze zu folgen, sind doch schon sehr lange vorbei.
    Geändert von Jovis (01.11.2023 um 06:13 Uhr)

  10. #5260
    Mitglied Avatar von Simulacrum
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    Wer alles genauso (gut) wie bei Goscinny haben will, sollte doch wie HerrHase konsequenterweise bei den alten Alben bleiben und die neuen nicht lesen. Dieses Gemäkel seit 10 Jahren gibt mir nichts.

    Das Problem an Ernährungshype, Psychotalk und Sinnsprüchen ist, dass sie optimal funktionieren und zu Liebe, Frieden und Entfaltung führen? Und wir sollen bang mitfiebern, dass der Belagerungskrieg zwischen Römern und Gallien (der in der Sekundärliteratur als Bewältigungsversuch von Gedanken über den Holocaust gehandelt wird) auch ordentlich aggressiv bleibt? Auf welcher bewusstseinserweiternden Diät hat der neue Texter Fabcaro dieses Szenario geschrieben
    Das ist überhaupt nicht die Aussage des Albums, wenn man auch die letzte Seite gelesen hat. Und den Holocaust da noch reinzuziehen, schon ziemlich mies. Es ist nur ein Comic, gefangen in mittlerweile vorgegebenen, fest etablierten Rollen und Charakteren, die nicht mehr auf Dauer grundlegend geändert werden können.
    Umso schöner doch eigentlich, mal im Rahmen des Möglichen zu sehen, wie das Dorfleben auch aussehen könnte.

  11. #5261
    Premium-Benutzer Avatar von dino1
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    Ich bin niemand der sagt früher war alles besser. Es ist natürlich schwierig was zu toppen was eben super gut ist.

    Den Holocaust Aspekt finde ich völlig daneben, ansonsten spiegelt der Artikel fast 1:1 meine Meinung wieder.

  12. #5262
    Ex-Exphilosoph Avatar von Jovis
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    Das mit dem Holocaust war ein Verweis auf eine solche Interpretation in der Sekundärliteratur. Das kann ich nicht beurteilen, weil ich die gemeinte Sekundärliteratur nicht kenne, aber wenn das so stimmt, dass dieser Vergleich in der Sekundärliteratur gezogen wird, kann man dem Autor bei Comicgate nicht vorwerfen es zu erwähnen. Und natürlich ist die Ausgangssituation "Ganz Gallien ist von den Römern besetzt" ein - humoristischer! - Vergleich mit der Besetzung während des WW2, das dürfte hier keiner in Frage stellen wollen.

    Und apropos 'genausogut wie Goscinny': das muss man wie so oft auch nochmal relativ betrachten. Ich habe gestern "Asterix der Gallier" gelesen, haha, und da fiel mir die Diskussion zum neuen Band ein und ich habe mich gefragt, wie denn der Band 1 als heute erscheinender Band 40 wohl rüberkommen würde. (Ein reines Gedankenspiel, keine wissenschaftliche Untersuchung. Kein Grund also, das jetzt auseinander zu nehmen.) Der Band ist unausgegoren, auf einzelne Situationen fokussiert, von denen lediglich die Folterszenen im Babaorum wirklich lustig sind, während Figuren und Handlung an sich noch klarer fixiert werden sollten in zukünftigen Bänden. Fazit: vielleicht sollte Goscinny doch besser beim ungleich besseren Umpah-Pah bleiben. Die Gallier scheinen jedenfalls nicht seine Stärke zu sein.
    Geändert von Jovis (01.11.2023 um 07:07 Uhr)

  13. #5263
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    Ich habe den neuen Asterix noch nicht und hole mir diesen auf der Börse in Köln, aber ich freue mich darauf diesen zu Lesen! Meiner Meinung nach sind die Erwartungen an einen neuen Asterix schon lange einfach zu hoch weil immer mit Goscinny verglichen wird. Den Tiefpunkt hatte die Reihe mit Gallien in Gefahr erreicht den ich mir als Ultimative Ausgabe nicht geholt habe weil es Platzverschwendung im Regal ist. Seitdem sind die Asterix wieder besser und der 40igste könnte der beste seit langer Zeit sein...
    Geändert von Manfred G (01.11.2023 um 08:03 Uhr)

  14. #5264
    Mitglied Avatar von Comedix
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    Zitat Zitat von Manfred G Beitrag anzeigen
    Ich habe den neuen Asterix noch nicht und hole mir diesen auf der Börse in Köln, aber ich freue mich darauf diesen zu Lesen! Meiner Meinung nach sind die Erwartungen an einen neuen Asterix schon lange einfach zu hoch weil immer mit Goscinny verglichen wird. Den Tiefpunkt hatte die Reihe mit Gallien in Gefahr erreicht den ich mir als Ultimative Ausgabe nicht geholt habe weil es Platzverschwendung im Regal ist. Seitdem sind die Asterix wieder besser und der 40igste könnte der beste seit langer Zeit sein...
    Auf den Punkt gebracht.
    Deutsches Asterix Archiv: https://www.comedix.de
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  15. #5265
    Premium-Benutzer Avatar von HerrHase
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    Zitat Zitat von Jovis Beitrag anzeigen
    Fazit: vielleicht sollte Goscinny doch besser beim ungleich besseren Umpah-Pah bleiben. Die Gallier scheinen jedenfalls nicht seine Stärke zu sein.
    Umpah-Pa finde ich aus heutiger Erwachsenensicht auch nicht mehr gut. Hab mir damals das erste Album gekauft, als diese Presseausgabe erschien, und fand es echt unlustig. Im Gegensatz zu - tataaa - dem ersten Asterix-Album, das ich jetzt nach mehr als 30-jähriger asterixlosen Zeit wiedergelesen habe: Der Seher. Okay, das ist schon ein fast makelloser Funny (der einzige Makel ist für mich die zweite Szene mit den Piraten, die nur nochmal den ersten Gag wiederholt und zudem noch mit einem rassistischen Gag endet, der heute zu recht unvorstellbar wäre: "Riskier keine dicke Lippe!" als Erwiderung auf den Schwarzen mit der...nun ja, dicken Lippe). Hier jagt wirklich ein gelungener Gag den anderen, das Thema (Leichtgläubigkeit und Scharlatanerie) ist toll umgesetzt und auch die Atmosphäre stark mit dem Gewitter am Anfang, dem anfangs bedrohlich wirkenden Lügfix oder später den Szenen am Meer. Zeichnerisch ist Uderzo hier auch absolut auf seinem Höhepunkt, hat die Figuren ebenso perfekt im Griff wie die Hintergründe und Landschaften. Dieses war allerdings auch als Kind schon eines meiner Lieblingsalben und ich muss es oft gelesen haben, denn nach mehr als 30 Jahren konnte ich noch viele Gags und Sprüche vorhersagen. Ob ich mich danach jetzt doch noch an das neue Album wagen soll oder ob die Enttäuschung dann umso größer wäre...

  16. #5266
    Mitglied Avatar von Grubert
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    Zitat Zitat von HerrHase Beitrag anzeigen
    Umpah-Pa finde ich aus heutiger Erwachsenensicht auch nicht mehr gut. Hab mir damals das erste Album gekauft, als diese Presseausgabe erschien, und fand es echt unlustig. Im Gegensatz zu - tataaa - dem ersten Asterix-Album
    Ich finde das erste Umpah-Pah Album besser als die ersten beiden Asterixe, ist aber für mich zwar ein Guter, aber kein Gosinny Highlight, jedoch auch der Umpah steigerte sich noch deutlich gegenüber Band 1, und die Bände 3 -5 sind sehr gut, vor allem der 4.
    Das sind jedenfalls 3 Goscinny Juwelen für mich. Generell denke ich übrigens daß der Rene so um 1960 herum noch einmal einen kräftigen Qualitätssprung gemacht hat.

    Bei Asterix habe ich irgendwann aufgegeben, und den längst legendären Gallien in Gefahr erst viele Jahre später mal gekauft, und es war ein Oh-je Album. Von den Neuen habe ich bislang, trotz Neugierde, nur das mit dem Greif gelesen. Das war ok, aber auch kaum mehr. Hübsch gezeichnet, doch, das schon.
    Ich denke den Neuen hole ich mir mal zeitnah.

  17. #5267
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    ich möchte hier keine Lanze für "Gallien in Gefahr" brechen, das Ding ist einfach furchtbar, aber ich schaffe es dennoch, das Album in einem Zug durchzulesen, was mir bei Latraviata, der - meiner Meinung nach - grottenschlechten Übersetzung (Werbesprüche! Mein Gott!) geschuldet, nicht gelingt, das muss ich zwischendurch zumindest zwei Mal angewidert weglegen.

  18. #5268
    Mitglied Avatar von Manxman
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    Zitat Zitat von Jovis Beitrag anzeigen
    Das mit dem Holocaust war ein Verweis auf eine solche Interpretation in der Sekundärliteratur. Das kann ich nicht beurteilen, weil ich die gemeinte Sekundärliteratur nicht kenne, ...
    Dem kann abgeholfen werden. Guck dir die sehenswerte Doku an: https://www.bpb.de/mediathek/video/5...her-humor-2-2/
    Ab Minute 43/44 geht es um Goscinny und jüdische Aspekte im Asterix-Comic. Da ist zwar nicht explizit von Holocaust die Rede, aber der Zusammenhang wird vielleicht ein Stück weit plausibel.

  19. #5269
    Ex-Exphilosoph Avatar von Jovis
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    Na also. Danke.

  20. #5270
    Mitglied Avatar von PhoneBone
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    Zitat Zitat von ich01 Beitrag anzeigen
    ich möchte hier keine Lanze für "Gallien in Gefahr" brechen, das Ding ist einfach furchtbar, aber ich schaffe es dennoch, das Album in einem Zug durchzulesen, was mir bei Latraviata, der - meiner Meinung nach - grottenschlechten Übersetzung (Werbesprüche! Mein Gott!) geschuldet, nicht gelingt, das muss ich zwischendurch zumindest zwei Mal angewidert weglegen.
    Ich würde mir tatsächlich wünschen, dass dieser Band nochmal neu übersetzt wird. Ich glaube so schlecht ist der eigentlich gar nicht.

  21. #5271
    Premium-Benutzer Avatar von HerrHase
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    So, aufgrund der doch ganz interessanten Diskussion hier habe ich mir vorhin den neuen Asterix gekauft und eben gelesen - mein Gott, war der schlecht. Wenn das die beste Geschichte seit Jahren sein soll, bin ich sehr froh, dass ich seit 30 Jahren keinen mehr gelesen hatte.

    Es zündete kaum ein Gag, die Geschichte ist stellenweise völlig unlogisch (warum sind selbst die Wildschweine plötzlich sanft und angstfrei geworden, sind die auch von VV bekehrt worden?), das Schlimmste ist aber, dass die Aussage völlig reaktionär ist. Was bitte soll denn so schlimm daran sein, weniger Fleisch zu essen, sich generell bewusster zu ernähren, andere (Musik-)Geschmäcker zu akzeptieren und Konflikte ohne (körperliche) Gewalt zu lösen? (Vielleicht sind die deutschen Songtexte auch nur schlecht ausgewählt. Wenn das jetzt Rammstein- oder Onkelz-Songs wären, hätte ich die Ablehnung der Helden gegenüber der Toleranz ihrer Mitbürger noch verstanden.) Goscinny würde sich glaube ich im Grab umdrehen, denn seine Helden wirken hier wie ewiggestrige Spießer. Sowas hätte der nie durchgewunken. Die Kritik des Comicgate-Autors kann ich in allen Punkten unterschreiben, würde aber noch weiter gehen: Von der Aussage her ist das im Grunde ein Comic für AfD-WählerInnen, die wollen, dass sich nix ändert und am besten wieder wird wie in den 50er Jahren. Und weil auch fast komplett unlustig, würde ich nicht mehr als 2 Sterne geben.

    Die Zeichnungen sind zwar gut, aber im direkten Vergleich zum Seher irgendwie flach (mir fällt kein besseres Adjektiv ein). Unatmosphärisch eben. Conrad vergeudet hier mMn sein Talent. Ist ja auch nicht mehr der Jüngste und wenn ich mir vorstelle, er hätte stattdessen noch zehn Alben einer eigenen Serie zeichnen können...

  22. #5272
    Mitglied Avatar von PhoneBone
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    Ich verstehe die Kritik nicht. Ok, Humor ist ganz gewiss immer vom jeweiligen Empfänger abhängig, und vielleicht habe ich meine Erwartungen im Schatten der letzten 10 Bände gewaltig nach unten geschraubt. Für mich hat fast jeder Gag gesessen. Aber das ist es gar nicht, was ich nicht verstehe, wie gesagt, Humor sieht jeder anders, mir geht es eher um die Frage, warum es schlimm sein soll weniger Fleisch zu essen etc. Darum geht's doch in dem Album gar nicht. Die Bedrohung für das Dorf entsteht doch auf der einen Seite dadurch, dass die Römer ihre Furcht verlieren und selbstbewusst werden. ist ja an sich nix falsches, aber was ist denn der Plan dahinter? Die Vernichtung des Gallischen Dorfes! Wäre an sich ja kein Problem, wenn die Gallier wehrhaft wären wie eh und je. Sind sie aber durch die Gehirnwäsche nicht mehr. Sie wurden ihrer Identität beraubt und damit ihrer Wehrhaftigkeit. Man kann darüber streiten, ob das eine so tolle Identität ist, immerhin prügeln sie sich die ganze Zeit, saufen und beachten ihre Frauen nicht. Ja es sind ewig gestrige die da in dem Gallischen Dorf leben, aber die sind das nun fast 65 Jahren Jahre lang. Die beste Lösung wäre natürlich sowohl den Römern, als auch den Galliern einen vernünftigen Umgang miteinander zu lehren. Amen. Dann war das der letzte Asterix Comic.
    Erzähl doch mal den Menschen in der Ukraine, dass die Russen ihnen eigentlich gar nix böses wollen. Putin wird's freuen.
    Zu den Wildschweinen lässt sich anmerken, dass auch damals der berühmte Destruktivus rein durch seine Anwesenheit in der Lage war eine Aura des Streits zu erzeugen. Waren da nicht auch Wildschweine von betroffen?? Hier ist es nun eine Aura des Sanftmuts.

  23. #5273
    Premium-Benutzer Avatar von dino1
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    Hatte ich doch gesagt @HerrHase
    @PhoneBone, so ganz kann ich deiner Erklärung nicht folgen. Es sind ja alle lieb und es besteht gar keine Notwendigkeit eines Konflikts aber laut Asterix soll es nicht sein, man möchte sich lieber auf die Omme kloppen und einfach scheiße sein. Also ich verstehe einfach nicht was daran erstrebenswert ist. Es gibt ein paar Gags und Obelix ist nicht ganz so blöde aber das Konzept an sich geht bei mir nicht auf.

  24. #5274
    Mitglied Avatar von Simulacrum
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    Ich stimme PhoneBone 100%ig zu.

    VVs Methoden werden erst zum Problem, als er sie zur eigenen Ruhmesmehrung manipulativ (mit schwarzer Rhetorik) in Caesars Dienste stellt, um die Gallier zu unterwerfen, und nicht, um deren Leben zu verbessern. Da winken eben nicht nur Friede, Freude, Eierkuchen für die Gallier als Aussicht, sondern Assimilation und Steuerpflicht.

    Eine gesunde Einstellung haben hier doch die römischen Soldaten am Anfang, die nicht von VV bearbeitet wurden, und gar keinen Bock mehr auf Eroberungsfeldzüge gegen die Goten haben.

    Und ja, ein Gallier kann nicht mehr dauerhaft aus seiner Haut, sondern muss seine festgeschriebene Rolle in seiner fiktionalen Welt spielen. Deshalb bleiben positives Denken und gesunder Lebenswandel dennoch eine Option für die heutige Generation. Schließt Miraculix ja nicht aus und muss sich der Leser selbst überlegen.

  25. #5275
    Mitglied Avatar von PhoneBone
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    Zitat Zitat von dino1 Beitrag anzeigen
    Hatte ich doch gesagt @HerrHase
    @PhoneBone, so ganz kann ich deiner Erklärung nicht folgen. Es sind ja alle lieb und es besteht gar keine Notwendigkeit eines Konflikts aber laut Asterix soll es nicht sein, man möchte sich lieber auf die Omme kloppen und einfach scheiße sein. Also ich verstehe einfach nicht was daran erstrebenswert ist. Es gibt ein paar Gags und Obelix ist nicht ganz so blöde aber das Konzept an sich geht bei mir nicht auf.
    Hö?? Warum schickt denn Cäsar den intriganten Visusversus nach Gallien? Sagt er doch klipp und klar: um das Dorf der Unbeugsamen einzunehmen. Wenn die Gallier gebrainwashed sind, sehen sie in den Römern keine Bedrohung mehr. Dann ist es aus mit dem beschaulichen Dorf. Asterix durchschaut den perfide Plan von Visusversus und versucht die Dorfbewohner wachzurütteln. Versteh nicht, was es da nicht zu verstehen gibt. Habt ihr den Comic auch gelesen?

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