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Thema: Welche Comics habt ihr heute gelesen? - Der große Review-Thread

  1. #7676
    Mitglied Avatar von God_W.
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    Bin ich bei Dir. Du kommst ja jetzt bald an den Punkt, an dem die Optik wechselt, da neue Zeichner übernehmen. Bin gespannt, wie Dir das gefällt.
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  2. #7677
    Premium-Benutzer Avatar von dino1
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    Mag Durango auch, schnörkelos und klare Kante, so sollen Western sein.

  3. #7678
    Mitglied Avatar von Largo Beutlin
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    Zitat Zitat von God_W. Beitrag anzeigen
    Bin ich bei Dir. Du kommst ja jetzt bald an den Punkt, an dem die Optik wechselt, da neue Zeichner übernehmen. Bin gespannt, wie Dir das gefällt.
    Ich fürchte mich schon vor diesem Punkt....

    Hab GA 5 zu Hause, GA 6 noch nicht.

  4. #7679
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    Durango (für mich der beste Westerncomic) habe ich mir auch nur bis Gesamtausgabe 5 gegönnt. In Band 6 habe ich reingeschaut und den nicht gekauft. Ohne das Artwork von Swolfs ist Durango nicht mehr derselbe Comic. Das gilt übrigens ebenso für Legende, weswegen ich mir nur die ersten 6 Bände kaufen werde, die ja Splitter leider nicht in einer Gesamtausgabe herausbringt.

    LG
    Mollari
    Verkaufe Comics.

  5. #7680
    Premium-Benutzer Avatar von dino1
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    Ragnarök Volume 1, Simonson, IDW

    Der große Kampf ist vorbei, alles sind hin, nur noch fiese Dämonen und anderes Böses bevölkert Asgard und den Rest der nordischen Welt. Doch einer taucht plötzlich wieder auf und die Klopperei beginnt von vorn.

    Simonson, einigen bestimmt ein Begriff als der Thor Übervater, kehrt diesmal abseits von Marvel ins Götteruniversum zurück und spinnt seinen Twist etwas weiter aus als es beim 'House of (ehemals leider) Ideas' wohl möglich wäre.

    Grafisch ist das auch wirklich bombastisch und wird der Mythologie gerecht, ich muss leider sagen, als grober Kenner der Materie (habe Walhalla gelesen), dass Simonson schon etwas tiefere Kenntnis voraussetzt was sich bisweilen als hinderlich gestaltet, denn ich kannte Angantyr, Halogi, Gomr und Konsorten nicht und hab auch nicht mal parat was eine Völva ist, wobei man sich Letztere aus der Story erklären kann. Es ist auch kein Muss und die Story erschließt sich auch so aber es bleibt bei mir ein wenig Frust, denn so richtig gut flutscht es nur durch besseres Wissen.

    Leider hat da der Verlag verratzt, statt mal einen Anhang mit Erklärungen beizufügen, kommt nix. Tolle Cover, super Skizzen, alles wirklich schön, und vielleicht bin ich zu verwöhnt, aber das hätte den Comic komplett rund gemacht.

    So bleibt viel Helmeinschlagen, überwuchtiges Artwork wie es nur Kirby und Simonson aufbieten können und ein Rachequest dem etwas mehr Tiefe zum besseren Genuss gut angestanden hätten.

  6. #7681
    Mitglied Avatar von God_W.
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    Marvel-Superhelden Superband 23



    Nachdem ich zuletzt reichlich DC Material gesichtet habe, steht jetzt erstmal Marvel auf dem Programm. Aufgrund meiner seltenen Badetage hat es erneut ein Weilchen gedauert, bis ich meinen nächsten Band „Badewannenlektüre“ beendet hatte. Wieder handelte es sich um einen Marvel-Superband, diesmal die Nummer 23, mit folgendem Inhalt:

    Die Gruft von Dracula 25 „Die Blutjäger von Graf Dracula“ startet mit der tollen Hannibal King Story, die ich schon aus dem Omnibus von Panini kenne, also direkt weiter zu „Der Mann der floh“, eine schwarzhumorige Horror-Story über einen Mann, der sich für schlauer hält als alle anderen, am Ende jedoch in der selbstgegrabenen Grube landet. Könnte auch bestens zu EC-Comics passen! „Der Einsame Mann“ ist dann schließlich ein typischer Vertreter der Kategorie „tragisches Monster“. Ebenfalls stark.


    Grüne Laterne 3: In „Der Raub der Superbatterie“ wird eine Art Holodeck-Technik von Außerirdischen für einen geschickten Coup genutzt. „Das verhängnisvolle Schaltjahr“ bringt die Probleme auf den Schirm, die einen mit zu vielen Verehrerinnen ereilen. Amüsant. Hinten raus wartet noch eine spannende Zeitreisevariante.

    Highlight des Bandes ist sicher „Das Monster von Frankenstein 26“. Über die Deutsch/Italienische Ergänzung zum Marvel-Frankie habe ich bei meiner Rezi zum entsprechenden Omnibus schon ausführlich berichtet. Ich finde „Gefangen im Schloss des Schreckens“ äußerst gelungen und die Story fügt sich stimmig ins Gesamtwerk ein. Hier gibt es als Dreingaben noch Den „Mann, der Monstro hasste“, wo die Rollen zwischen Mensch und Bestie mal wieder verschwimmen, „Rettet mich!“ mit einem ganz besonderen Wasserläufer und „Wo steckt Korumbu“, wo ich mich frage: Was war zuerst? Diese Story, oder Stephen King’s „Thinner“?


    Den Abschluss bildet diesmal Doktor Strange 7 mit „Die Söhne des Satans“, wo Strange und Clea versuchen ihre Kräfte in der Öffentlichkeit nicht mehr zu zeigen. Natürlich kommt dabei ganz gehörig etwas in die Quere. Viele (damals) offene Fragen werden für alle Fans des seltsamen Doktors schließlich in „Die Herkunft des Dr. Strange“ beantwortet, womit wir auch schon wieder am Ende dieses Bandes wären. Dracula und Frankenstein sind absolute Highlights, die Laterne war sehr kurzweilig und nur die erste der beiden Strange-Stories fand ich nicht so grandios. Insgesamt eine echt starke Zusammenstellung!

    7,5/10

    VG, God_W.
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  7. #7682
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    Die Spirit Archive – Band 2 (Will Eisner)



    Der zweite Band der Spirit Archive lag recht lange auf meinem Nachttisch. Nicht, dass mir die Geschichten nicht gefallen hätten, aber irgendwie hatte ich abends dann doch häufig andere, bereits begonnene Lektüre zur Hand. Den Spirit kann man halt immer recht einfach beiseitelegen, nachdem eine der achtseitigen Geschichten beendet ist, was die Qualität der Spirit-Lektüre aber keinesfalls herabsetzen soll!

    In diesem zweiten Band sind die Stories vom 05. Januar 1941 bis zum 29. Juni des gleichen Jahres enthalten. Will Eisner bringt noch mehr Varianz in die Shorties rein, lässt mich mal schmunzelnd mal nachdenklich zurück. Mal geht es actionreich zur Sache, mal werden richtige kleine Dramen ausgepackt. Irgendwo zwischen Seemannsgarn, Superhelden und Detektivgeschichten darf der Spirit sich dann auch schon mal als Agent gegen das Deutsche Reich versuchen. Klar, der mitschwingende Zeitgeist macht einen Großteil des Reizes der Lektüre dieser alten Erzählungen aus.


    Besonders hervorheben möchte ich noch, dass es Will Eisner gelingt nach und nach ein recht starkes Ensemble wiederkehrender Charaktere zu etablieren, die zwar auch mal fünf, zehn oder noch mehr Geschichten lang nicht auftreten, aber mit ihren wiederholten Auftritten doch für eine tolle Atmosphäre in einer lebendig wirkenden Welt sorgen, und das auf jeweils nur sieben Seiten und einem Titelbild! Das muss dem Mann erstmal einer nachmachen, noch dazu, da weiterhin jede Einzelstory auch für sich alleinstehend gelesen werden kann, ohne Vorwissen. Bärenstark – Band drei liegt schon auf meinem Nachttisch.

    8,5-9/10

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  8. #7683
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    Daredevil Collection von Charles Soule (Limitierte Variant-Ausgabe)



    Das ist er also, ein weiterer (vielleicht der Letzte?) Versuch für Marvels Teufelskerl auf dem deutschen Markt Fuß zu fassen. Einen undankbareren Zeitpunkt hätte Daredevil kaum erwischen können. In der von Krieg und Corona gebeutelten Wirtschaft steigen Energie-, Rohstoff- und Transportkosten massiv an, die vorab angestrebten Preise können nicht gehalten werden und so schießt der, zugegebenermaßen massive Brecher, leider über die Schallmauer von 100€ hinaus und landet bei 120€ (für die normale Hardcover-Ausgabe). Die limitierte Variant-Ausgabe kommt mit Metallic-Umschlag sowie zwei signierten Drucken daher und schlägt mit 175€ zu Buche. Was für Fans, Sammler, leidenschaftliche Unterstützer des Teufels aus Hell’s Kitchen - und für mich, den irren Nerd, der noch nie einen Daredevil-Comic gelesen hat, der aber immer gerne Underdogs supportet und schon länger mit dem Gedanken spielt sich einen DD-Band zu besorgen. Marvel-Superhelden sind ja im Grunde nicht so mein Metier, doch Daredevil und der Punisher sind Typen, die mein Interesse geweckt haben. So kam es, dass meine erste Daredevil-Ausgabe über 1200 Seiten stark daherkommt und ganze 51 Hefte umfasst – und hey, sollte es tatsächlich das Letzte Aufbäumen Matt Murdocks in deutschsprachigen Landen gewesen sein, so kann ich wenigstens irgendwann sagen, ich war damals Dabei…

    Hier der Inhalt des dicken Wälzers:


    …Jetzt geht es aber erstmal los, und zwar mit einer kurzen, stimmigen Einleitung von Thomas Witzler, der in kompakter aber äußerst informativer Art den Werdegang Daredevils abreißt und den aktuellen Status herleitet und erläutert, sodass selbst ein Newbie wie ich (abgesehen vom Affleck-Film nebst der Elektra-Fortsetzung nix gesehen oder gehört), mit dem tollen Gefühl einsteigen kann prima abgeholt worden zu sein und in einen frischen, neuen Abschnitt zu starten.

    Sodann geht es auch gleich rund, denn mit Blindspot wird ein starker neuer Charakter eingeführt, der herrlich unverbraucht daherkommt und seinen Platz als Daredevils Schüler erfrischend unkompliziert einnimmt. Kein künstliches Gezaudere, keine ewige Anbandelei, sondern straight forward. Intelligent, actionreich und mit einer Prise Humor inszeniert wird das Ganze durch das herrlich düstere und fetzige Artwork von Ron Garney perfekt abgerundet.

    Ohne Schutzumschlag präsentiert er sich in schlichtem Schwarz mit roter Schrift:


    Folgerichtig geht die Story in Chinatown, der Heimat von Blindspot weiter, wo ein neu gegründeter religiöser Kult die Ängste und die Kohle von illegalen Einwanderern nutzt, um seine Macht zu erweitern. Leider ist auch Blindspots Mutter diesem Kult verfallen, was die Sache direkt persönlich werden lässt. Matt Murdock kann den Chinesen selbstredend nicht zu Hilfe kommen, denn Illegale werden vom Gesetz nicht geschützt, also tritt Daredevil an die Seite seines Schülers. Geschickt vermischt Soule hier real existierende Missstände mit einem Hauch übernatürlicher Bedrohung. Starker Fünfteiler mit effektvollem Finale.

    Kurz darauf tritt Elektra das erste mal auf den Plan und zeigt unserem Teufelchen wo der Hammer hängt. Weshalb die schöne Profi-Killerin wie eine entfesselte Büffelherde auf ihn einprügelt, das muss unser Held herausfinden und, wenn möglich, etwas dagegen tun. In Szene gesetzt wird der zu Anfang etwas undurchsichtige, mit Überraschungsmomenten angereicherte Zweiteiler von Matteo Buffagni, der nach den grandiosen Sienkiewicz-Covern einen starken Job abliefert.

    Der Print mit der Signatur von Goran Sudžuka zeigt das Spidey-Crossover:


    Goran Sudžuka und Vanesa Del Ray gießen die nächsten Hefte in stylische, im Fall von Miss Del Ray fast schon psychedelische Bilder, in denen wir uns zusammen mit einem blinden Mann an den Pokertisch setzen dürfen, ein richtig fetziges und wirklich witziges Stelldichein zwischen Teufelchen und Spiderman aufgetischt bekommen, bevor eine klangliche Bedrohung für faszinierende Bilder nebst kreativen Ideen sorgt und wir in die gespaltene Psyche eines Soziopathen eintauchen. Wahnsinn, wieviel Abwechslung auf immens hohem Niveau allein auf diesen ersten 250 Seiten geboten wird!

    Das nun folgende, fette Crossover zwischen Daredevil und dem Punisher kennen viele sicher schon, weil es Panini bereits vor fünf Jahren eine Einzelveröffentlichung wert war. Während Matt Murdock einen russischen Schwerstverbrecher zu einer Verhandlung nach Texas überführen möchte ist Frank Castle der Meinung, dass dieses niedere Subjekt bereits bereit zur Urteilsvollstreckung – Todesstrafe – ist. Klar gehen Daredevil und Blindspot (wie cool ist eigentlich dieser Name für einen Schüler des blinden Teufels?) dazwischen und geraten so ins Visier des Bestrafers. Im Kern des Actionfestes, welches vor allem von Szymon Kudranski, aber auch Reilly Brown und Mast düster und Brachial bebildert wurde, steht die Frage, welchen Unterschied es macht, wenn zwei Männer zwar das gleiche Ziel verfolgen, dieses aber auf gänzlich unterschiedliche Weise verfolgen. Der Weg des Gesetzes, oder der Weg der Selbstjustiz? Und vor allem, was bedeutet dieser Weg für Dein Seelenheil?

    Phil Notos Unterschrift ziert den Druck mit dem Cover der Standard-Ausgabe:


    Im nächsten größeren Abschnitt erwartet uns ein brutaler, fast schon bestialischer Serienkiller, der uns seine Opfer in Form von „Finsterer Kunst“ präsentiert. Ron Garney, dessen Artwork mir immer besser und besser gefällt, bringt die schrecklichen Ereignisse düster, kontrastreich und dynamisch auf die Seiten, während Charles Soule mit Muse einen äußerst spannenden, vor allem aber außerordentlich gefährlichen und bedrohlich wirkenden Psychopathen etabliert, der für ein enorm heftiges Finale sorgt. Außerdem werden Noobs wie mir ganz nebenbei die wichtigsten Fakten zu den Inhumans und ihrer Hauptstadt New Attilan, die wohl vor der Küste New Yorks liegt, nähergebracht.

    Meine Gattin steht übrigens auf Käfer (die Autos, nicht die Insekten)


    „Am siebenten Tag“ ist Daredevil alias Matt Murdock Undercover unterwegs um ein Kopfgeld auf sich selbst auszusetzen – ja, richtig gelesen – und lernt später noch einen Beichtvater ganz besonderen Kalibers kennen. Klar läuft da zwischendurch aber auch eine ganze Menge schief. Während den beiden Heften liefert Goran Sudžuka wieder stimmungsvolle Bilder ab. Es gelingt ihm vor allem super Daredevils „Blind Vision“ gekonnt in Szene zu setzen, bevor er das Zepter wieder an Garney zurückreicht und Soule uns in „Lila“ endlich darüber aufklärt, wie es dazu kam, dass jede Person auf diesem unserem Planten vergessen hat, dass Matt Murdock Daredevil ist, wo doch (laut Vorwort) einige Jahre zuvor ein krasses Outing stattgefunden hat. Sehr starke Story in tollen Bildern mit reichlich coolen Gastauftritten und sogar schönen Verbindungen zum Ur-Daredevil (mit dem gelben Kostüm ), die schön schlüssig ist und zu fesseln weiß, wenn man die übernatürlichen Komponenten zu akzeptieren vermag.


    Schon in den letzten Abschnitten gab es immer mal wieder Sequenzen, in denen nicht Daredevil sondern Matt Murdock in seiner Funktion als Anwalt im Fokus stand. Irgendwie habe ich das bislang vergessen zu erwähnen, aber gerade diese kurzen Passagen fand ich immer enorm stark. Matt hat, seit er von San Francisco nach New York zurückkam, bei der Staatsanwaltschaft angeheuert und muss sich jetzt von ganz unten langsam wieder hochdienen. Nach einigen Rückschlägen und Knüppeln zwischen den Beinen ist es jetzt endlich so weit, er hat sich mit einer ausgiebigen Vorbereitungsphase in die Position gebracht seinen bislang größten Plan in Angriff zu nehmen. Er zieht vor Gericht, um darum zu kämpfen, dass Superhelden als Zeugen aussagen dürfen, ohne ihre wahre Identität preisgeben zu müssen. Das würde die Strafverfolgung insgesamt auf ein absolut neues Level heben und dafür sorgen, dass auch Verbrecher, die von Superwesen festgesetzt wurden, deutlich häufiger ihrer gerechten Strafe zugeführt werden können, und nicht aus Mangel an stichhaltigen Beweisen nach kürzester Zeit wieder auf freien Fuß kommen.


    Bei diesem Justiz-Thriller, meines Erachtens das Herzstück des bislang großartigen Bandes, kann Autor Charles Soule aus dem Vollen schöpfen und sicher das ein oder andere Grundwissen aus seiner Tätigkeit als Anwalt mit einfließen lassen. Ein packendes Glanzstück unter den Superheldencomics, welches fast ohne Superhelden auskommt und ein absolutes Must Read für Leute wie mich darstellt, die Filmperlen wie Zeugin der Anklage, Die zwölf Geschworenen, Eine Frage der Ehre, Die Jury usw. geradezu wegsuchten können. Großes Kino, und zwar in allen Instanzen. (Auch wenn Alec Morgan leider eher zu den schwächeren Daredevil-Zeichnern in diesem Band gehört).


    Mystisch, abgründig und brutal wird es, als Daredevil versucht seinen Schüler Blindspot aus der Finsternis zurück ins Licht zu holen. Schreckliche Dinge waren dem jungen Idealisten zugestoßen und ließen ihn an seiner Berufung zweifeln, aber dass diese Probleme gleich zu derartigen Schwierigkeiten führen, hat er wohl zu großen Teilen auch seiner Mutter zu verdanken. Ein enorm heftiger Trip mit ordentlichem Horror-Amteil, auf den Daredevil sich hier einlassen muss und neben dem Clan der Hand sieht er sich dazu genötigt sich im tiefsten China der „Bestie“ stellen zu müssen, was sich als mindestens ebenso übel herausstellt, wie es auch klingt. Der mythische Horror-Fantasy-Aspekt der Story steht dem ansonsten eher geerdeten Helden Daredevil (zumindest was ich bislang so gelesen habe) hier ganz gut zu Gesicht, dennoch hoffe ich, dass diese Anklänge auch solche bleiben und auf Dauer nicht die Überhand (kleines Wortspiel ) gewinnen.

    Zurück in New York, ja, zumindest hat es Matt lebendig wieder aus China rausgeschafft, auch wenn es deutlich länger gedauert hat als erwartet, muss Daredevil den absoluten Schock verdauen – Wilson Fisk, der Kingpin höchstpersönlich, skrupellosester Gangsterboss von ganz New York, hat es geschafft – er wurde zum Bürgermeister des Big Apple gewählt. *BAM*


    Mit dem Platzen dieser kleinen Bombe will ich es dann auch mal gut sein lassen. Ich habe bisher versucht den Verlauf der Geschichte nur grob zu umreißen und nicht allzu viele Spoiler zu bringen, wie es ab hier weiter geht lässt sich aber kaum ausführen, ohne wichtige Storyelemente zu verraten. Was Fisk an der Spitze der Macht in der Stadt, die niemals schläft so anstellt, wie Matt versucht gegen ihn vorzugehen und den Spieß vielleicht sogar umzudrehen, welche massive Endschlacht sich in den Parks und Häuserschluchten noch austoben wird, und wer alles daran beteiligt ist, das dürft Ihr alles gerne selbst entdecken, bevor es Charles Soule gelingt seinem für meine Begriffe fulminanten, über 1.200 Seiten starken Daredevil-Run ein grandioses, teils nachdenkliches teils wehmütiges Ende zu geben, welches dennoch ungemein viel Lust auf mehr macht!

    Das war er also, mein erster großer Ausflug mit dem Teufelskerl. Wie heißt es unter den eingefleischten Fans des blinden Teufelchens? Das ist allenfalls eine durchschnittliche Strecke? Dann bin ich ja mal gespannt, was da noch so kommt! Vielleicht gehen unsere Geschmäcker ja auch weit auseinander, aber ich bin absolut geflasht von Soules Arbeit, vor allem in Verbindung mit Ron Garneys Artwork, aber auch sonst sieht der Band zum allergrößten Teil super aus und das Wiedersehen mit Vincent D’Onofrio als Fisk hat auch echt Laune gemacht. Ihr müsst wissen, dass ich gerade parallel zum ersten mal die ehemalige Netflix, jetzige Disney+-Daredevil Serie schaue, und Stefano Landini hat den Kingpin bei den von ihm gezeichneten Heften extrem an den D’Onofrio-Fisk angelehnt. Ganz nebenbei bemerkt gibt Vincent D’Onofrio in der Show meines Erachtens seine beste Vorstellung seit Private Paula in Kubricks Meisterwerk Full Metal Jacket, aber ich schweife ab.


    Zurück zum ersten Panini-Omnibus mit Matt Murdock in der Hauptrolle und dem mittelmäßigen Ruf der Story. Das kann ich als unbeschriebenes Blatt mir nur damit erklären, dass zuvor Größen wie Brubaker, Miller und Bendis vermutlich Meisterwerke ihrer stärksten Schaffenszeit abgeliefert haben, denn ich bin von Soule schon echt begeistert. Aber hey, Panini hat kürzlich frohe Botschaften für alle Daredevil Fans rausgehauen, nämlich, dass im kommenden Jahr 2023 in der zweiten Jahreshälfte gleich zwei fette Daredevil-Brocken auf die Fans warten. Zum einen der Zdarsky-Run, der inhaltlich quasi direkt an diese Strecke von Charles Soule anknüpft, zusätzlich wird es aber auch einen weiteren Omnibus mit klassischem Material geben. Wie klassisch wurde noch nicht verraten, also ob vielleicht nochmal Miller oder erstmalig (?) Brubaker kommt, oder sogar ganz klassisch die Anfänge im gelben Strampler und dann fortfolgend, wofür es ebenfalls US-Vorlagen gäbe? Wer weiß, wir dürfen gespannt sein! Ich bin es auf alle Fälle!


    Also zusammengefasst: Ja, 120€ sind eine große Stange Geld, aber in Zeiten wie diesen lässt es sich nun mal nicht anders machen. Wenn man die 1.220 Seiten, also ganze 51 Hefte gegenüberstellt, dann relativiert sich das Ganze wieder ein Stück weit. Dann rechne ich noch die immense Storydichte und das zumeist fabelhafte Artwork dazu und habe ein für mich rundum gelungenes Daredevil Paket, welches zwar teuer, aber auch absolut preisWERT daherkommt. Von mir gibt es eine dicke Empfehlung. Ich hoffe dem ein oder anderen Unentschlossenen konnte ich einen kleinen Eindruck vermitteln, sodass jeder für sich selbst eine Kaufentscheidung treffen, oder es eben auch sein lassen kann. In diesem Sinne: Wir sehen uns in Hell’s Kitchen (außer Ihr seid blind, dann hören oder „radaren“ wir uns, oder was auch immer).

    8,5-9/10

    VG, God_W.
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  9. #7684
    Mitglied Avatar von Örtliche Bücherei
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    Siehe auch Beitrag 7640 von God_W.

    Nach seiner Rezension musste ich den über 400 Seiten starken Band aus dem Regal holen. Gelesen hatte ich ihn bis jetzt eigentlich noch nie.


    Vertraute Fremde

    Der Manga ist kein üblicher Manga, so wie man Mangas im generellen kennt. Es gibt weder kleine duschende Mädchen im Teenageralter noch kämpfen pubertierende Jungs mit Super-Saiyajin Geschrei in der Luft herum. Und nein, es gibt auch keinerlei Sex oder andere Schweinereien zu sehen.

    Dieser Manga ist definitiv anders! Anständig. Episch. Still.

    In ruhigen Bildern wird die Geschichte eines Mannes im besten Alter erzählt. In jungen Jahren hatte er seinen Vater verloren. Genauer gesagt, dieser hat die Familie im Stich gelassen und ist einfach abgehauen. Dies hat tiefe Wunden hinterlassen. Er, damals unschuldige 14 Jahre alt, konnte nicht verstehen was da geschehen ist. Sein Vater war eines Abends nicht mehr nach Hause gekommen. Einfach weggeblieben. Warum nur?

    Der Comic erzählt in melancholischen Bildern, wie die Kindheit verlief, die Jugend, seine erste heimliche Freundin, beste Schulkollegen und eben, was da sich genau mit seinem Vater ereignete.

    Es ist eine zutiefst berührende Geschichte, welche der Leser miterleben darf. Jeder Moment wird zelebriert. Glückliche Erinnerungen, wie auch herzzerreissende Szenen.

    Mir sind die Tränen öfters gekommen.

  10. #7685
    Mitglied Avatar von Örtliche Bücherei
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    Zitat Zitat von God_W. Beitrag anzeigen
    Vertraute Fremde
    ...
    Ganz hervorragend mal wieder, Meister Taniguchi!


    PS: Noch eine Frage in die Runde: Weiß jemand, ob die Realverfilmung des Stoffes etwas taugt?

    VG, God_W.

    Ja, definitiv, der Film taugt was!

    Das Geschehen wurde zwar von Japan nach Frankreich versetzt. Der Beruf hat gewechselt: ironischerweise handelt es sich nun um einen Comiczeichner <lächel> und die Schulfreundin ist nicht wirklich hübsch. Frankreich halt.

    Hingegen wurde der Comic weitgehend angenehm korrekt umgesetzt. Ein Film, der ebenfalls die Gefühle anspricht.
    Empfehlenswert!

    Leider scheint es den Film lediglich auf DVD zu geben.

  11. #7686
    Mitglied Avatar von God_W.
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    Danke für die Einschätzung! Das stört mich nicht, ich schaue viele Klassiker, aktuell das Gesamtwerk von Hitchcock, wo abseits der ganz großen Namen auch vieles nur auf DVD verfügbar ist. Ich bin da nicht so anspruchsvoll.

    Freut mich auch, dass der Manga Dich ebenso fesseln konnte. Alles was Du beschreibst sind ja die Stärken von ganz vielen der ruhigeren, emotionalen Taniguchis.

    Scheint aber auch so, als hättest Du ein recht vorgefertigtes Bild, wie Manga allgemein so aussehen? Hast Du mal z.B. Monster von Urasawa gelesen?
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  12. #7687
    Premium-Benutzer Avatar von dino1
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    Zitat Zitat von Örtliche Bücherei Beitrag anzeigen
    Siehe auch Beitrag 7640 von God_W.

    Nach seiner Rezension musste ich den über 400 Seiten starken Band aus dem Regal holen. Gelesen hatte ich ihn bis jetzt eigentlich noch nie.


    Vertraute Fremde

    kleine duschende Mädchen im Teenageralter, pubertierende Jungs mit Super-Saiyajin, Sex, Schweinereien

    Dieser Manga ist definitiv Anständig. Episch.
    Also ich würde so einen gerne lesen. Danke, dass du es auch so siehst.

  13. #7688
    Mitglied Avatar von Örtliche Bücherei
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    Unter Manga verstehe ich nun wirklich etwas anderes als beispielsweise diese sehr ruhigen Impressionen eines Taniguchi.

    Angefangen seinerzeit mit den ummontierten Akira (Carlsen, glaube ich) und danach kamen dann die üblichen Verdächtigen, wie One Piece, Dragon Ball oder Naruto. Also stets etwas mit viel Action und, sagen wir es mal so, etwas gewürzte Erotik. Nicht wirklich schlecht, aber halt doch irgendwie immer dasselbe in Varianten.

    Einen derart „ruhigen“ Manga, wie eben Vertraute Fremde habe ich tatsächlich zuvor noch keinen gelesen.

    Und ja, ich bin begeistert! Heute Morgen habe ich erneut begonnen den Band zu lesen. Intensiver jetzt. Dieses mal. Und entdecke manche Hinweise, welche zuvor von mir nicht bemerkt wurden. Vertraute Fremde ist ein Hammerband.




    Zur Frage von God_W. -> Nein, Monster von Urasawa habe ich nicht gelesen. Ist mir unbekannt.

  14. #7689
    Moderator Anime- und Mangaforum Avatar von Meister Yupa
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    Ich würde noch empfehlen:
    - "Magus of the Library"
    - "A Man and his Cat" oder - "Eine Geschichte von sieben Leben" (beides Katzenmangas ("Night of the Living Cat" ist auch ein Katzenmanga, aber etwas speziell))
    - "Ran und die graue Welt"
    - "Ping Pong"
    - "Beastars"

  15. #7690
    Mitglied Avatar von Largo Beutlin
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    Monster ist viel zu lange. Ich bin nach 3 Bänden raus.

  16. #7691
    Mitglied Avatar von God_W.
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    Kann ich nicht nachvollziehen, für mich waren die neun Bände absolut packend, ohne Längen.
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  17. #7692
    Mitglied Avatar von God_W.
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    Zitat Zitat von Örtliche Bücherei Beitrag anzeigen
    Unter Manga verstehe ich nun wirklich etwas anderes als beispielsweise diese sehr ruhigen Impressionen eines Taniguchi.

    Angefangen seinerzeit mit den ummontierten Akira (Carlsen, glaube ich) und danach kamen dann die üblichen Verdächtigen, wie One Piece, Dragon Ball oder Naruto. Also stets etwas mit viel Action und, sagen wir es mal so, etwas gewürzte Erotik. Nicht wirklich schlecht, aber halt doch irgendwie immer dasselbe in Varianten.

    Einen derart „ruhigen“ Manga, wie eben Vertraute Fremde habe ich tatsächlich zuvor noch keinen gelesen.

    Und ja, ich bin begeistert! Heute Morgen habe ich erneut begonnen den Band zu lesen. Intensiver jetzt. Dieses mal. Und entdecke manche Hinweise, welche zuvor von mir nicht bemerkt wurden. Vertraute Fremde ist ein Hammerband.




    Zur Frage von God_W. -> Nein, Monster von Urasawa habe ich nicht gelesen. Ist mir unbekannt.
    Zu Monster hatte ich hier was geschrieben:
    https://www.comicforum.de/showthread...=1#post5727497

    Ansonsten würde ich Dir natürlich auf alle Fälle empfehlen weitere Taniguchis zu lesen! Mein absoluter Favorit ist Gipfel der Götter, aber da gibt es ganz viel (auch auf dem Lese-K2 hab ich noch viel ungelesenen Stoff). Gipfel der Götter:
    https://www.comicforum.de/showthread...=1#post5594913
    Über Besuch, Meinungen, Diskussionen etc... freue ich mich immer sehr!

  18. #7693
    Mitglied Avatar von Örtliche Bücherei
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    Der mittlerweile 8-jährige Band Come Prima erzählt die Geschichte zweier zerstrittener Brüder, welche in den 50er Jahren in ihrem kleinen Fiat die Urne des Vaters in die Heimat überführen.

    Mit jedem gefahrenen Kilometer kommen sie sich dabei näher.



    Die Zeichnungen sind nicht meins. Der Erzählstil auch nicht. Eigentlich gefällt mir gar nichts an diesem über 200 Seiten umfassenden Comic!

    Dennoch vermag der Band zu fesseln. Frankreich, Italien vor gut 70 Jahren. Ja, ich bin mir nicht sicher, ob sich dieser Comic lohnt. Trotzdem, bin ich froh ihn bis zur letzten Seite gelesen zu haben. Das Geheimnis der Brüder, ihres Vaters und der „Schwester“ wird gelüftet und bringt unglaubliches zu Tage.

    Ein Comic, definitiv anders alle andere Comics.

  19. #7694
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    Ein Bild was etwas völlig uninteressantes von Milliarden Menschen Trillionenfach gepostet wist, mit etwas sehr wichtigem.

    Was hat dieser Band wieder Spaß gemacht.

    Wenn man wissen möchte wie eine Frau einen Homosexuellen Knabenliebhaber wieder drehen kann, sollte das unbedingt lesen!

    https://abload.de/img/1cb65d15-b311-4846-bxzc95.jpeg

  20. #7695
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    Ich mag keine Oliven. Igitt!

  21. #7696
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    Wollte Batman vs. Robin lesen, aber Magie und Batman, sorry, nicht meins. Hab es geschafft bis zur Seite wo ein Teeny einen Geist beschwört um dann auf dem T-Rex der Bat-Höhle zu reiten.

    Zu Jellys Empfehlung, schon das Cover spricht mich dermaßen nicht an und die Thematik auch nicht. Sorry.

  22. #7697
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    "In der Haut eines Mannes" ist wirklich großartig. Freut mich, dass es dem jellyman auch gefallen hat! Ich glaube, das war so ziemlich der erfolgreichste Comic der letzten Jahre in Frankreich.

  23. #7698
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    Zitat Zitat von Örtliche Bücherei Beitrag anzeigen
    Unter Manga verstehe ich nun wirklich etwas anderes als beispielsweise diese sehr ruhigen Impressionen eines Taniguchi.

    Angefangen seinerzeit mit den ummontierten Akira (Carlsen, glaube ich) und danach kamen dann die üblichen Verdächtigen, wie One Piece, Dragon Ball oder Naruto. Also stets etwas mit viel Action und, sagen wir es mal so, etwas gewürzte Erotik. Nicht wirklich schlecht, aber halt doch irgendwie immer dasselbe in Varianten.

    Einen derart „ruhigen“ Manga, wie eben Vertraute Fremde habe ich tatsächlich zuvor noch keinen gelesen.

    Und ja, ich bin begeistert! Heute Morgen habe ich erneut begonnen den Band zu lesen. Intensiver jetzt. Dieses mal. Und entdecke manche Hinweise, welche zuvor von mir nicht bemerkt wurden. Vertraute Fremde ist ein Hammerband.




    Zur Frage von God_W. -> Nein, Monster von Urasawa habe ich nicht gelesen. Ist mir unbekannt.
    Ich bin ja schon enttäuscht das jetzt hier kein Manga-Ragekiddie postet das Naruto oder noch besser irgendein Hentai über Sex mit Lamias oder sonstigen Monstern aus D&D der Gipfel der Kunst sind. Manchmal hab ich das Glück über einen solchen Tweet u.ä. zu stolpern und amüsiere mich trotz der dadurch ausgelösten Besorgnis dennoch köstlich, etwa wie Ronnie aus whompcomic.com ...
    Stattdessen gebe ich gerne eine Empfehlung für die Bände Trash Market und Slum Wolf ab. Sehr bewegend, enorm ausgewogen was die Bildsprache angeht, wahre Klassiker. Tadao Tsuge ist der Autor, der eine Band kam bei Drawn&Quarterly, der andere bei New York Review Books raus.
    Leseprobe: https://granta.com/slum-wolf/

  24. #7699
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    Zitat Zitat von kormoran Beitrag anzeigen
    "In der Haut eines Mannes" ist wirklich großartig. Freut mich, dass es dem jellyman auch gefallen hat! Ich glaube, das war so ziemlich der erfolgreichste Comic der letzten Jahre in Frankreich.
    Ich bin noch dermassen bewegt. Hubert schafft es die stärksten Frauen Charaktere zu beschreiben ohne das es nervt und pseudo Feministisch aufgesetzt wirkt. Da kann man jede Graphic Novelle Biografie von den ganzen Heldinnen in die Tonne treten.
    Auch hart entlarvend wie er im Prinzip den Urtyp Mann und möchtegern Chef Geschlecht mit all seinen oberflächlichen Facetten entlarvt und uns den ein oder anderen Spiegel vor die dumpfe Visage hält.

    Das alles in eine absolut geistreiche und witzige Geschichte verpackt und jede Seite ein Genuss zu lesen ohne jegliche Länge.
    Es war wie alle Hubert Comics auf deutsch ein absolut meisterhaftes Werk, hier definitiv die richtige Kategorisierung mit allem Ernst.

    Das absolut traurige und ich musste deshalb eine Träne verdrücken nach Beendigung dieses absoluten Comic Highlight und Buch für die Insel, Hubert hat dieses Jahr die Comicwelt verlassen und wir Alle und seine Fans weltweit müssen auf viele weitere, intelligent mit Witz und Charme erzählte Comics verzichten. Einer der besten Szenaristen unserer Zeit ist nicht mehr. Viel Spass im Comichimmel mit DEINEN GANZEN WUNDERBAREN FRAUENFIGUREN die Du geschaffen hast!
    Geändert von jellyman71 (07.11.2022 um 11:36 Uhr)

  25. #7700
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    Zitat Zitat von dino1 Beitrag anzeigen
    Wollte Batman vs. Robin lesen, aber Magie und Batman, sorry, nicht meins. Hab es geschafft bis zur Seite wo ein Teeny einen Geist beschwört um dann auf dem T-Rex der Bat-Höhle zu reiten.

    Zu Jellys Empfehlung, schon das Cover spricht mich dermaßen nicht an und die Thematik auch nicht. Sorry.
    Man muss nicht jede Empfehlung von mir gut finden und ja bei Shangri La hab ich übertrieben aber mir gefällt einfach diese völlig neue Optik.

    Dino @ bei Hubert ist es definitiv so das Du von diesem Szenaristen richtig tolle Geschichten erzählt bekommst die im Medium Comic perfekt inszeniert werden. Die Zeichnungen sind Märchenhaft und überzeugen voll.
    Wenn Du den Versuch wagst, bin ich sicher das Du nicht enttäuschst wirst und für Dich selbst eine sehr schöne neue Comic Tür aufgestossen hast.

    Hubert hat die Werke Schönheit mit Kerascoet als Zeichnerin, Petit- Riesen wie Götter von Gatignol gezeichnet sowie Fräulein Rühr mich nicht an wiederum von Kerascoet meisterhaft gezeichnet.
    Alle 3 Titel absolute Highlights und wirklich Comics für die Ewigkeit und mindestens für die Insel.

    Bei Splitter hat er Tenebrae beigesteuert, gezeichnet von Mallie.
    Geändert von jellyman71 (07.11.2022 um 11:42 Uhr)

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